Morgen blickt mancher in die Röhre. Dann wird DVB-T
abgeschaltet und DVB-T2 HD geht auf Sendung. Der Start des harten Umstiegs
beginnt in den Ballungsräumen, weitere Gebiete folgen in halbjährlichen
Schritten bis 2019.
Gleichgültig, wann uns die Umstellung des Sendebetriebs
erwischt: Wer nahtlos weitergucken möchte, braucht einen DVB-T2-HD-Empfänger,
der nämlich beherrscht die höhere Datenrate und das Kompressionsverfahren
HEVC/H.265 und kann in der Regel zusätzlich auch DVB-T empfangen. Dass vorhandene
Antennen sich weiter nutzen lassen, ist allerdings ein unbrauchbarer Trost,
angesichts des Verfalls vorhandener Geräte.
Das Resultat ist Hardwareschrott: So verkommt der Fernseher, der
bislang Empfang, Wiedergabe und Steuerung des Antennenfernsehens beherrschte,
zum Monitor mit Lautsprechern. Im Regal steht nun ein zusätzliches
Empfangsgerät und auf dem Tisch liegt eine weitere Fernbedienung. Das missfällt. Doch wer die Qual hat, hat die Wahl:
Das Programmspektrum erweitert sich auf bis zu 20 öffentlich-rechtliche Sendern
und ebenso viele private Sender. Für letztere aber müssen wir Freenet TV
aktivieren, für 69 Euro, für jeden Empfänger extra, alle 12 Monate neu.
Ohne Entgelt läuft im Freenet nach der Testphase nichts, trotz bester
Bildqualität. Es ist ein teures Vergnügen, mit dem man sich zudem den restriktiven den Regeln des Anbieters unterwirft: Der Sender entscheidet, ob Werbung übersprungen und das Programm aufgezeichnet werden kann. Einschränkungen auf die wir gerne verzichten würden, mancher gar auf Kosten der Auflösung.
Letztlich wären vielen von uns auf Zweitgeräten viele Inhalte in
Standardqualität lieber, als in höchster Auflösung abgeschaltet zu werden. Da sehen wir schwarz.