28.3.17

Schwarzseher mit DVB-T2


Morgen blickt mancher in die Röhre. Dann wird DVB-T abgeschaltet und DVB-T2 HD geht auf Sendung. Der Start des harten Umstiegs beginnt in den Ballungsräumen, weitere Gebiete folgen in halbjährlichen Schritten bis 2019.

Gleichgültig, wann uns die Umstellung des Sendebetriebs erwischt: Wer nahtlos weitergucken möchte, braucht einen DVB-T2-HD-Empfänger, der nämlich beherrscht die höhere Datenrate und das Kompressionsverfahren HEVC/H.265 und kann in der Regel zusätzlich auch DVB-T empfangen. Dass vorhandene Antennen sich weiter nutzen lassen, ist allerdings ein unbrauchbarer Trost, angesichts des Verfalls vorhandener Geräte.
Das Resultat ist Hardwareschrott: So verkommt der Fernseher, der bislang Empfang, Wiedergabe und Steuerung des Antennenfernsehens beherrschte, zum Monitor mit Lautsprechern. Im Regal steht nun ein zusätzliches Empfangsgerät und auf dem Tisch liegt eine weitere Fernbedienung. Das missfällt. Doch wer die Qual hat, hat die Wahl: Das Programmspektrum erweitert sich auf bis zu 20 öffentlich-rechtliche Sendern und ebenso viele private Sender. Für letztere aber müssen wir Freenet TV aktivieren, für 69 Euro, für jeden Empfänger extra, alle 12 Monate neu.
Ohne Entgelt läuft im Freenet nach der Testphase nichts, trotz bester Bildqualität. Es ist ein teures Vergnügen, mit dem man sich zudem den restriktiven den Regeln des Anbieters unterwirft: Der Sender entscheidet, ob Werbung übersprungen und das Programm aufgezeichnet werden kann. Einschränkungen auf die wir gerne verzichten würden, mancher gar auf Kosten der Auflösung.
Letztlich wären vielen von uns auf Zweitgeräten viele Inhalte in Standardqualität lieber, als in höchster Auflösung abgeschaltet zu werden. Da sehen wir schwarz.